Bildquelle: BApK e. V.

Notrufnummer 113 für psychische Krisen: Ein wichtiger Schritt

Der BApK e. V. fordert seit Beginn der Corona-Pandemie eine bundesweit einheitliche Notfallnummer – „Die 113 für die psychische Krise“. Gerade bei akut auftretenden Krisen kann schnelle, qualifizierte Hilfe Leben retten und Schlimmeres verhindern.

Der Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen (BApK) e. V. steht kurz vor einem bedeutenden Jubiläum: Im Jahr 2025 feiert der Verband sein 40-jähriges Bestehen. Der BApK setzt sich dafür ein, dass die Bedürfnisse von Angehörigen besser anerkannt und unterstützt werden. Außerdem bietet der Verband nicht nur psychosoziale Beratung an, sondern ist auch auf politischer Ebene aktiv. Mit dem "SeeleFon" bietet der BApK eine Anlaufstelle, bei der ehrenamtliche Berater*innen Angehörigen ein offenes Ohr schenken. Diese Beratung ersetzt jedoch keine Therapie oder Krisenintervention, weshalb sich der Verband für umfassendere Hilfsangebote starkmacht. 

Ein wiederkehrendes Thema ist die fehlende Notrufnummer für psychische Krisen. Zwar gibt es die Polizei unter 110 und den ärztlichen Notdienst unter 116117, doch beide sind oft unzureichend. Die Polizei kann nur eingreifen, wenn akute Lebensgefahr besteht, und beim ärztlichen Notdienst sind lange Wartezeiten von bis zu 40 Minuten keine Seltenheit. „Hier braucht es eine spezielle Notrufnummer, idealerweise die europaweit verfügbare 113, um gezielt Hilfe leisten zu können“, fordert die stellvertretende Vorsitzende des BApK, Heike Petereit-Zipfel. Darüber hinaus sind flächendeckende Krisendienste entscheidend, um schnell vor Ort zu unterstützen. Der BApK setzt sich für eine vorwiegend ambulante Versorgung ein, um Vertrauen und Kontinuität in der Betreuung zu schaffen. 

Besonders wichtig ist eine intensive Unterstützung in suizidalen Krisen. Hier braucht es für Angehörige eine strukturierte, qualitativ hochwertige Beratung und Weiterbildung. Der BApK plädiert dafür, Programme zu entwickeln, die berufsbegleitend von Angehörigen absolviert werden können, sowie gut geschulte Mitarbeitende in Bildungseinrichtungen, die frühzeitig Hilfe anbieten. 

In der Zusammenarbeit mit Kliniken betont der Verband die Bedeutung eines offenen Dialogs, der die Bedürfnisse der Patient*innen und ihrer Angehörigen gleichermaßen berücksichtigt. Ein wichtiges Anliegen ist es, Angehörigen Vertraulichkeit und Raum für Gespräche zu bieten und den Austausch proaktiv zu fördern, sobald der Zustand der betroffenen Person dies erlaubt. 

Die Arbeit des BApK zeigt eindrücklich, wie wichtig es ist, Angehörige als essenziellen Teil des Heilungsprozesses zu betrachten und ihre Bedürfnisse zu unterstützen.

Quellen: 113 Die bundesweite Krisennummer: Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker

„Es fehlt eine Notrufnummer auch für Angehörige“ | Curamenta