Selbstständig mit psychischer Erkrankung?!
Sarina Wassermann, Initiatorin des BEMpsy-Netzwerkpartners Diagnose:Arbeitsfähig berichtet in einem Interview auf der lexfree-Onlineplattform für Soloselbstständige von ihrem Projekt und den wichtigsten Erfahrungen in Bezug auf die Selbstständigkeit mit psychischer Erkrankung.
Diagnose:Arbeitsfähig ist ein Think Tank und richten sich an Uniabsolvent*innen mit psychischen Erkrankungen, die ins Arbeitsleben einsteigen möchten. Mehr dazu in diesem Artikel.
Sarina Wassermann erhielt selbst während ihres Studiums die Diagnosen Depression und Angststörung. Im Interview berichtet sie, dass ihr heute regelmäßige Reflexion dabei helfe, eigene Energiereserven richtig einschätzen zu können und so ihre Arbeit gesundheitsförderlich zu gestalten. Dafür sei eine hohe Flexibilität in ihrem Arbeitsalltag entscheidend:
„Es ist […] nicht so, dass ich weniger leisten kann. Ich brauche nur den passenden Rahmen“. So sei dies bei den meisten Menschen mit psychischer Beeinträchtigung. Ein Leben ohne Arbeit könne sich die Selbstständige nicht vorstellen: „Struktur, sozialer Kontakt und auch Erfolgserlebnisse sind sehr wichtig für mich, ich brauche also Arbeit, um gesund zu werden“.
Auch bezüglich der Selbstständigkeit betont die Initiatorin von Diagnose:Arbeitsfähig die Wichtigkeit der Selbstfürsorge: „Für mich heißt das, […] ein langsameres Wachstum in Kauf zu nehmen.“ Sie sehe dabei jedoch keinen Unterschied zwischen Gründer*innen mit und ohne psychische Erkrankung.
Sie selbst gibt aber zu, dass ihr die geforderte Achtsamkeit für die eigenen Ressourcen nicht immer gelinge: „Es ist […] vielmehr ein ständiger Prozess […]“.
Einen abschließenden Tipp für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung, die die Selbstständigkeit anstreben, hat Sarina Wassermann noch: Sie sollen sich explizit an Gründungsberatungen für Menschen mit Behinderung wenden.
Für weitere Informationen besuchen Sie die Webseite von Diagnose:Arbeitsfähig. Das vollständige Interview können Sie hier nachlesen.