Schritt 1: Evaluationsgegenstand und -ziele definieren
Schön, dass Sie kontinuierlich Ihr BEM verbessern wollen. Im ersten Schritt geht es darum, Klarheit über die grundlegenden Evaluationsziele zu erlangen: Wollen Sie die Evaluation nutzen,
- um zu Lernen und um das BEM zu verbessern, oder
- als Basis für eine Rechenschaftslegung, bspw. gegenüber der Geschäftsführung?
Oder beides? Wenn Sie diese Fragen beantwortet haben, machen Sie sich Gedanken über den Evaluationsgegenstand: Was wird evaluiert? Das könnte z. B. das BEM-Verfahren sein, Teilbereiche bzw. einzelne Schritte des BEM oder einzelne (Pilot-)Bereiche.
BEMpsy Tipp:
Sie wissen nicht, wo und wie sie mit der Evaluation beginnen sollen? Nutzen Sie das herunterladbare Evaluationskonzept, in der Sie Details zum Prozess und zur Etablierung finden.
Schritt 2: Evaluationskonzept für das BEM ausarbeiten
Legen Sie fest, für wen die Evaluationund der entstehende Evaluationsbericht von Interesse ist (z. B. Arbeitgeber/in, Betriebsrat/Personalrat, Schwerbehindertenvertretung, Steuerungskreis BGM oder Betriebsarzt/-ärztin). Richten Sie den Evaluationsbericht an der/den Zielgruppe/n aus und beziehen Sie bestenfalls diese Personengruppen bei der Erstellung des Evaluationskonzeptes ein!
Prüfen Sie, wer Verantwortung für die Evaluation übernehmen kann und über genügend zeitliche Ressourcen sowie Kompetenzen verfügt. Im Unternehmen muss eine verantwortliche Koordination für das Thema gefunden werden.
BEMpsy Tipp:
Hier legen Sie auch fest, zu welchen Zeitpunkten eine Evaluation stattfinden soll: Während (=formative Evaluation) oder zum Abschluss der BEM-Fälle (=summative Evaluation)?
Schritt 3: Evaluation des einzelnen BEM-Falles
BEM-Verantwortliche sollten die Wirksamkeit der umgesetzten BEM-Maßnahmen für jeden einzelnen Fall prüfen und dokumentieren. Im Dialog mit den BEM-Berechtigten muss geklärt werden, ob
- die gemeinsam vereinbarten Ziele erreicht,
- die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit wiederhergestellt, erhalten und gefördert und
- der Arbeitsplatz erhalten wurde.
BEMpsy Tipp:
Die BEMpsy-Plattform bietet Instrumente, welche die Evaluation unterstützen können: Nutzen Sie z. B. den wissenschaftlich fundierten „Kurzfragebogen zur Arbeitsanalyse“ (KFZA) zur Messung der psychischen Belastung am Arbeitsplatz. Mithilfe des "Work-Ability-Index" (WAI) kann die Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten eingeschätzt werden.
Schritt 4: Evaluation der Rahmenbedingungen und des BEM-Verfahrens
Um das BEM effektiv und effizient zu gestalten, sollten die Rahmenbedingungen (Strukturen) des BEM sowie des BEM-Verfahrens stetig bewertet werden. Mindestens einmal jährlich sollte ein Steuerungskreis eine Begutachtung vollziehen. Folgende Strukturen sind zu hinterfragen:
- Personelle Strukturen: z. B. War genügend Personal vorhanden für das BEM? Waren die beteiligten AkteurInnen des BEM ausreichend geschult?
- Organisationale Strukturen: z. B. Gab es eine ausreichende Vernetzung zum BEM mit außerbetrieblichen AkteurInnen? Gibt es eine Betriebs-/Dienstvereinbarung zum BEM und wird diese regelmäßig auf ihre Eignung geprüft?
- Materielle bzw. sachliche Strukturen: Waren die nötigen materiellen und sachlichen Ressourcen vorhanden?
- Finanzielle Strukturen: Standen ausreichend finanzielle Mittel für das BEM zur Verfügung?
BEMpsy Tipp:
Hier sollten auch Kennzahlen und Befragungsergebnisse hinzugezogen werden! Z. B. kann ein anonymisierter Beschäftigtenfragebogen Hinweise zur Verbesserung geben, den jede/r BEM-Berechtigte am Ende eines Verfahrens ausfüllt.