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Auffälligkeiten ansprechen

Eine Person aus Ihrem Team verhält sich anders als gewöhnlich. Sie machen sich Sorgen und möchten mit der Person sprechen, um Unterstützung anzubieten.

Hier finden Sie praktische Tipps für das Gespräch. Es gibt zwei Teile: "Das Gespräch vorbereiten" und "Das Gespräch führen", die aus mehreren Karten bestehen. Wenn Sie auf die Karten klicken, können Sie den Inhalt lesen.

Das Gespräch vorbereiten

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Probleme erkennen

Probleme erkennen

Ein Gespräch mit einer Person zu suchen ist dann ratsam, wenn Sie bemerken, dass sich die Person über eine längere Zeit (zum Beispiel mehrere Wochen) anders verhält als üblich. Zum Beispiel, wenn die Person müde und unkonzentriert wirkt, emotional belastet oder erschöpft scheint oder sich zurückzieht.

2

Sich selbst informieren

Sich selbst informieren

Bevor Sie das Gespräch führen, sollten Sie sich über interne und externe Unterstützungsmöglichkeiten informieren. Dazu gehören beispielsweise eine Vertrauensperson in Ihrem Unternehmen oder der sozialpsychiatrische Dienst. Es gibt auch externe Hilfsangebote. Eine Auswahl von externen Hilfsangeboten finden Sie hier. Überlegen Sie auch, ob Sie selbst Unterstützung für das Gespräch benötigen.

3

Betroffene ansprechen

Betroffene ansprechen

Das Gespräch sollte unter der Überschrift „Fürsorge“ stehen. Sie können das Gespräch anbieten, aber nicht aufzwingen.

  • Sorgen Sie für einen geeigneten und geschützten Rahmen, zum Beispiel ein ruhiges Büro.
  • Suchen Sie nach einem Zeitpunkt, der für Sie und die andere Person geeignet ist, ohne dass direkt danach ein anderer Termin ansteht.
  • Nehmen Sie sich Zeit für das Gespräch
  • Halten Sie Informationen über Hilfsangebote bereit

Was im Gespräch besprochen wird, muss vertraulich behandelt werden.

Das Gespräch führen

1

Klar und wertschätzend kommunizieren

Klar und wertschätzend kommunizieren

Sprechen Sie Ihre Sorge klar an. Verwenden Sie Beobachtungen („Seit einiger Zeit passieren Ihnen Flüchtigkeitsfehler – das ist neu!“), um zu erklären, warum Sie besorgt sind, anstatt Behauptungen aufzustellen. Seien Sie dabei wertschätzend und zeigen Sie Verständnis für die Situation („Ich habe den Eindruck, dass es Ihnen nicht gut geht. Ich mache mir Sorgen.“ / „Sie wirken in letzter Zeit bedrückt. Ist etwas nicht in Ordnung?“). Vermeiden Sie unbedingt Vermutungen, Andeutungen und vor allem von Ihnen gestellte „Diagnosen".

2

Zuhören und nachfragen

Zuhören und nachfragen

Machen Sie sich bewusst: Für die betroffene Person handelt es sich vermutlich um ein heikles Thema und eine sehr persönliche Angelegenheit. Anstatt Antworten einzufordern, hören Sie zu und stellen Sie Fragen. Beispielsweise, ob die Person Veränderungen an sich selbst bemerkt hat. Verwenden Sie offene Fragen wie "Was beschäftigt Sie gerade?" anstelle von Ja-Nein-Fragen wie "Beschäftigt Sie etwas?". Geben Sie keine unerwünschten Ratschläge und sprechen Sie nicht von Ihren eigenen Problemen.

3

Keinen Druck ausüben

Keinen Druck ausüben

„Ich mache mir Sorgen und möchte Sie unterstützen.“ Die Reaktion Ihres Gegenübers zeigt Ihnen, ob die Person über das Thema sprechen möchte. Eine Ablehnung ist normal, nehmen Sie diese nicht persönlich. Signalisieren Sie, dass Sie zukünftig auch ansprechbar sind. Es ist wichtig zu verstehen, dass Sie die Person nicht zwingen können, über etwas zu sprechen, was sie nicht besprechen möchte. Sie können wertvolle Rückmeldungen und Anstöße geben, haben aber trotzdem nur einen begrenzten Einfluss. Haben Sie Geduld und lassen Sie der Person Zeit, um das Gesagte zu verarbeiten. Bieten Sie an, zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal miteinander zu sprechen.

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Mitgefühl zeigen und respektvoll bleiben

Mitgefühl zeigen und respektvoll bleiben

Versuchen Sie, einfühlsam zu sein, anstatt zu urteilen oder gar zu bestrafen. Hören Sie der Person zu und akzeptieren Sie ihre Sichtweise der Situation. Vermeiden Sie Aussagen wie „Alles, was man braucht, ist Willenskraft" oder "So schlimm ist es doch nicht ". Vor allem aber: Beschränken Sie die Person nicht auf ihre Probleme, denn sie ist auch Kolleg*in, Freund*in, Partner*in und vieles mehr. Reden Sie offen und ehrlich, ohne die Situation zu dramatisieren.

5

Hilfe anbieten und Kontakt halten

Hilfe anbieten und Kontakt halten

Bieten Sie sich als Vertrauensperson an. Dabei ist es wichtig, dass Sie in Kontakt mit der betroffenen Person bleiben und weitere Gespräche anbieten. Es ist ebenfalls wichtig, die Grenzen des anderen zu respektieren und auch die eigenen Grenzen zu kennen, bevor sie überschritten werden. Wenn Sie selbst nicht weiterhelfen können, sollten Sie dies ehrlich sagen und auf Hilfsangebote und Fachleute verweisen.

Quellen: In Anlehnung an Gesprächsleitfaden von Offensive Psychische Gesundheit & Westentaschentipps zur Gesprächsführung von psyGA
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