Burnout

Immer mehr Menschen leiden an einem sogenannten Burnout. Die Gründe dafür liegen auch in den Bedingungen der heutigen Arbeitswelt. Auf dieser Seite finden Sie leicht verständliche Informationen zum Burnout-Syndrom und wie man damit im Alltag, insbesondere im Berufsleben, umgehen kann.

Erklärvideo - Was ist ein Burnout

ZeitBildbeschreibungSprechertexte
00:00Eine Lehrerin steht an einer Tafel und schreibt mit Kreide das Wort Ruhe in Großbuchstaben an die Tafel.Gelegentlich gestresst vom Job
— wer kennt das nicht?
00:05Nächste Szene ist eine Streichholzschachtel auf der das Schlagwort Stress steht. Ein Streichholz brennt und steckt eine Zündschnur an, die abbrennt und wieder zurück zur Lehrerin führt, die anfängt zu qualmen.Ist Stress aber ein Dauerzustand,
der mit starker Erschöpfung einhergeht, kann die Diagnose „Burnout“ lauten.
00:12Die nächste Szene zeigt einen Arbeiter am Fließband, er sitzt mit dem Kopf auf den Händen gestützt und blickt nach unten. Vor ihm häufen sich Zettel auf denen das
Schlagwort Stress steht. Ein Klemmbrett ist rechts im Bild auf dem ist eine Liste zum Ankreuzen mit den Begriffen Depression, Burnout-Syndrom und Belastungsstörung. Der Begriff Burnout wird angekreuzt.
Das Burnout-Syndrom ist seit 2022 als Krankheit anerkannt
00:17Der Arbeiter am Fließband hält die Zettel über dem Kopf zusammengeschlagen auf denen Stress steht. Darüber taucht die Definition von Burnout auf:
„chronischer Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird“.
und wird definiert als „chronischer Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird“.
00:23Die nächste Szene zeigt eine Frau am Arbeitsplatz vor einem Computer, die Schreibtischlampe beginnt zu flackern, die Frau legt erschöpft den Kopf auf den Tisch und schließt die Augen.Ein Burnout äußert sich in dem Gefühl starker körperlicher und geistiger Erschöpfung.
00:29Nächste Szene ist eine Familie, die Mutter schaut dem Kind beim Hausaufgaben machen über die Schulter, der Vater schaut abwesend weg.Auch im Privatleben können Betroffene kaum noch abschalten und sich nicht erholen.
00:34Die Kamera zoomt auf den Vater, der schaut nach unten. Die Schlagworte ausgelaugt, überfordert, lustlos, frustriert tauchen auf.Sie fühlen sich ausgelaugt, überfordert, lustlos und frustriert.
00:39Nächste Szene ist eine Frau mit verschränkten Armen, die verärgert guckt. Sie steht an einem Tisch mit Nähmaschine, daneben ist eine Kleiderstange mit Kleidung. Die Frau entfernt sich vom Tisch. Sie runzelt die Stirn und hält sich die Hände an den Kopf. Eine gestrichelte Linie bildet sich um sie und sie verblasst und löst sich auf.Die Arbeit wird oft nur noch negativ gesehen.

Das kann zu einer distanzierten, zynischen Haltung zum Job führen, zu Leistungsabfall und häufig auch zu körperlichen Symptomen zum Beispiel Schlafstörungen.
00:53Mittig im Bild ist eine Batterie mit gefülltem Akku. Nach und nach entlädt sich der Akku durch die Schlagworte, die auftauchen und mit der Batterie verbunden werden: hohe Arbeitsanforderungen, Zeitdruck, große Verantwortung, unklar definierte Aufgaben, Konflikte im Team.Zum Entstehen eines Burnouts tragen unterschiedliche Faktoren bei.
Als Auslöser gelten etwa hohe
Arbeitsanforderungen, Zeitdruck,
große Verantwortung, unklar definierte Aufgaben, Konflikte im Team oder mit Kolleg*innen, sowie Selbstüberforderung.
01:10Nächste Szene ist eine Krankenschwester, die an einer Wand lehnt und sich die Hand vors Gesicht hält. Im Hintergrund taucht eine Ärztin auf.Für Außenstehende sichtbare Alarmsignale für ein Burnout bei Kolleg*innen können Veränderungen in der Persönlichkeit und auf körperlicher Ebene sein.
01:20Nahaufnahme der Krankenschwester, die sich die Hand vors Gesicht hält. Eine gestrichelte Linie umgibt sie und neben ihr taucht eine Alarmleuchte auf und die Schlagworte: Dauerhafte Unzufriedenheit, erhöhtes Stressempfinden, anhaltende Müdigkeit, sozialer Rückzug.Dazu zählen zum Beispiel dauerhafte Unzufriedenheit bei der eigenen Arbeit, erhöhtes Stressempfinden, anhaltende Müdigkeit, sozialer Rückzug und Verringerung privater Hobbys.
01:33Nächste Szene zeigt eine Therapiesitzung darüber ist das Schlagwort Psychotherapie. 
Eine weitere Situation taucht auf: Eine Gruppe, daneben die Schlagworte
Stressmanagement-Training und Beratungsstellen.
Hilfe finden Betroffene außerhalb der Arbeit zum Beispiel bei Psychotherapeut*innen, in Beratungsstellen und durch Trainings zum Umgang mit Stress.
01:42Nächste Szene ist eine Bürosituation, eine Frau sitzt am Schreibtisch und schaut besorgt auf einen Laptop, eine zweite Frau kommt dazu. Die Schlagworte
aufmerksames Zuhören, Anpassung der Arbeitsbedingungen, Entlastung und Reduzierung des Arbeitsdrucks tauchen auf. Die Frau am Schreibtisch bekommt einen ergonomischen Stuhl. Auf dem Laptop wird der Bildschirm gelb und das Schlagwort Pause taucht auf.
Doch auch Organisationen können
etwas tun, damit ihre Mitarbeitenden wieder gesund werden.

Dazu zählen persönliche Gespräche, aufmerksames und offenes Zuhören, Anpassung der Arbeitsbedingungen, Entlastung und Reduzierung des Leistungsdrucks.
01:59Eine brennende Zündschnur wird von einer Gießkanne mit Wasser gelöscht.Gesunde Arbeitsbedingungen tragen wesentlich dazu bei, dass ein Burnout gar nicht erst entsteht.
02:06Einblendung BEMpsy-Logo und Internetseite www.bempsy.deInformationen und Unterstützungsangebote auf bempsy.de

Viele Menschen haben schon einmal Stress bei der Arbeit erlebt. Wenn dieser Stress über einen längeren Zeitraum anhält, kann daraus ein sogenanntes Burnout entstehen. Burnout ist ein Begriff, den viele Menschen aus dem Arbeitsleben kennen. In den letzten Jahren wurde das Phänomen Burnout immer häufiger diagnostiziert. Es ist schwierig zu sagen, wie viele Menschen genau betroffen sind, aber es wird angenommen, dass bis zu 20 Prozent der deutschen Bevölkerung von Burnout betroffen sind. Dies zeigt, wie wichtig das Thema Burnout ist.

Noch immer gilt Burnout nicht als anerkannte psychische Erkrankung in Medizin und Psychologie. In der neuen Version der „Internationalen Klassifikation der Krankheiten“ (ICD-11, 2022) wird Burnout aber zum ersten Mal genauer definiert. Es zählt zu den “sonstigen Faktoren, welche die Gesundheit beeinflussen”. Burnout wird dort beschrieben als Syndrom, das aus anhaltendem Arbeitsstress resultiert, der nicht erfolgreich verarbeitet werden kann. 

Obwohl viel über Burnout in der Öffentlichkeit gesprochen wird, wird es manchmal als Modeerscheinung abgetan. Für Betroffene ist es jedoch eine ernsthafte Beeinträchtigung. Das Besondere an Burnout ist, dass es direkt mit der Arbeit zusammenhängt: Burnout entwickelt sich am Arbeitsplatz und im Arbeitsalltag.

Quelle: ICD-11, 2022; Keck, o. J.; Hoyer & Knappe, Klinische Psychologie & Psychotherapie, 2020

Burnout FAQ

Burnout bedeutet, dass man sich sehr erschöpft und ausgebrannt fühlt. Burnout wird seit 2022 laut ICD-11 genauer definiert als Syndrom, das aus längerfristigem Arbeitsstress resultiert, welcher nicht erfolgreich verarbeitet werden konnte. Es tritt oft bei Menschen auf, die viel arbeiten, und es kann ihr Leben sowohl bei der Arbeit als auch zuhause schwieriger machen. Es gibt Anzeichen dafür, dass jemand ein Burnout hat. Zum Beispiel arbeiten die betroffenen Personen oft sehr lange und auch am Wochenende. Sie sind schnell genervt, fühlen mehr Angst und haben weniger Spaß an ihren Hobbys. Manche Menschen mit einem Burnout ziehen sich von ihrer Familie und ihren Freunden zurück.

Quelle: ICD-11, 2022; Borisch, 2014; Keck, o.J. 

Ein Burnout kann auf verschiedene Weise entstehen und jeder Mensch reagiert anders auf die Anforderungen am Arbeitsplatz.

Die drei Hauptsymptome eines Burnouts sind: 

•    körperliche und geistige Erschöpfung, 
•    emotionale Distanzierung zur Arbeit und 
•    Leistungsabfall

Weitere Symptome können sein:

•   Gefühl der eigenen Ineffektivität
•    Frustriert oder ängstlich ist 
•    Weniger Zeit für Hobbys hat 
•    Zynismus 
•    Schlecht schläft oder 
•    Ständig gestresst ist 

Viele Menschen haben diese Symptome schon erlebt, aber bei einem Burnout dauern sie länger und beeinflussen den Arbeitsplatz und das Privatleben.

Quelle: Keck, o.J.; Borisch, 2014

Jede Person, die arbeitet, kann ein Burnout bekommen.

Frauen sind häufiger von Burnout betroffen als Männer. Im Jahr 2012 hatten 5,3 Prozent der Frauen und 3,3 Prozent der Männer in Deutschland ein Burnout. Personen im Alter von 50 bis 59 Jahren sind mit 6,6 Prozent am häufigsten betroffen.

Laut AOK waren im Jahr 2019 folgende Personengruppen besonders gefährdet:

 • Beschäftigte im sozialen Bereich
 • Beschäftigte mit Führungsverantwortung
 • Beschäftigte in der Altenpflege

Es ist jedoch nicht allein der Arbeitsbereich, der die Entstehung eines Burnouts beeinflusst. Vielmehr begünstigen hohe Anforderungen an die Arbeit die Entstehung eines Burnouts. Studien zeigen, dass Personen, die emotional belastende Tätigkeiten ausführen, häufiger an einem Burnout leiden als Personen in anderen Jobs.

Die Feststellung eines Burnouts bei sich oder bei anderen ist schwierig. Ein erster Hinweis kann ein Selbsttest sein, den man online machen kann, wenn die betroffene Person zustimmt. Diagnosen sollten jedoch Fachleuten überlassen werden.

Zum Selbsttest:

Selbsttest für Burnout-Risiko

Quelle: Statista

 

Menschen reagieren unterschiedlich auf Arbeitslast. Deshalb kann auch der Verlauf von Burnout bei jeder Person sehr unterschiedlich sein.
Oft entsteht Burnout allmählich über Wochen oder Monate. In vielen Fällen verläuft es in ähnlichen Phasen:

    
1.    Eine Person ist sehr ehrgeizig und engagiert bei der Arbeit.
2.    Es zeigen sich Anzeichen von mentaler Erschöpfung, und die Person zieht sich zurück.
3.    Die Person arbeitet nicht mehr so gerne und wirkt gereizter.
4.    Die Person kann nicht mehr so viel leisten wie vorher.
5.    Die Person interessiert sich nicht mehr für die Arbeit und zieht sich von anderen Menschen zurück.
6.    Körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Muskelverspannungen, Schmerzen und Gewichtsverlust können auftreten.
7.    Die Person fühlt sich verzweifelt und hoffnungslos und bekommt ein Burnout.

Achtung: Aber jeder durchläuft diese Phasen unterschiedlich. Nicht jeder hat alle Anzeichen, und einzelne Symptome bedeuten nicht immer, dass man ein Burnout hat.

Quelle: Burisch 2014, Keck, o.J.

Es gibt innere und äußere Ursachen für ein Burnout. Innere Ursachen betreffen die Person und äußere das Umfeld der betroffenen Person.

Oft sind es mehrere Faktoren, die zu Burnout führen. Zu diesen zählen oft anhaltender Stress am Arbeitsplatz, eine hohe persönliche Einsatzbereitschaft oder ein problematisches Arbeitsumfeld. Stress allein führt nicht unbedingt zu Burnout. Es ist wichtig, wie man damit umgeht. Wenn man es nicht schafft, mit dem anhaltenden Stress umzugehen, kann Burnout entstehen. Die Gründe für Burnout liegen nicht nur bei der betroffenen Person, sondern auch in den Arbeitsbedingungen wie zum Beispiel mangelnde Unterstützung und zu hohe Arbeitsbelastung. 

Quelle: Keck, o. J.; Schramm & Berger, 2013

Wenn Sie bemerken, dass jemand sich anders bei der Arbeit verhält, können Sie ein vertrauensvolles Gespräch anbieten. Eine offene und positive Arbeitsumgebung kann ihnen helfen, sich zu öffnen. Es ist sehr wichtig, dass Kolleg*innen und Vorgesetzte Unterstützung anbieten. Zusammen können Sie eine geeignete Ansprechperson finden. Psycholog*innen, Psychiater*innen oder Psychotherapeut*innen können weitere Hilfe leisten. Sie können helfen, indem Sie der betroffenen Person weitere Informationen zur Verfügung stellen.

Im Allgemeinen ist es wichtig, eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden. Nehmen Sie sich genug Zeit für Hobbys und Freizeitaktivitäten. Es ist auch wichtig, ausreichend Schlaf und Bewegung zu bekommen und Kontakt zu Familie und Freunden zu halten. Neue Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen zu erlernen, kann ebenfalls helfen.
 

Quelle: Burisch ,2014; Keck, o.J.

Es ist wichtig zu überlegen, ob man bei einer Beeinträchtigung auch am Arbeitsplatz offen damit umgehen möchte. In manchen Fällen können die Arbeitsbedingungen dann angepasst werden, um die persönliche Situation zu verbessern. Es gibt Ansprechpartner, die bei dieser Entscheidung unterstützen können:

Nicht immer muss man seine Beeinträchtigung offenlegen.  Beachten Sie, wie in Ihrem Unternehmen über psychische Beeinträchtigungen gedacht wird.

Ja. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) hat zum Ziel, Ihre Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen, zu erhalten und zu fördern und Ihren Arbeitsplatz zu erhalten. Wenn Sie länger als sechs Wochen am Stück oder wiederholt innerhalb eines Jahres arbeitsunfähig waren, sollte Ihr Arbeitgeber Sie zu einem BEM einladen. Weitere Informationen zum BEM finden Sie hier. Wenn Sie noch nicht eingeladen wurden, wenden Sie sich an die zuständigen Personen des BEM. Im Rahmen des BEM müssen Datenschutz und absolute Vertraulichkeit gewährleistet sein.